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Cookies: Was ist das?
Cookies haben viele Vorteile und Nachteile. Wichtig ist, dass die Kontrolle behältst, wo du sie nutzt.

Cookies: Was ist das? Einfache Erklärung mit Beispielen

Datenschutz, Werbung, Spionage – Cookies haben einen wirklich schlechten Ruf. Doch Cookies sind nützlicher als die meisten wissen.

Analysen, Empfehlungen, Personalisierung – ohne Cookies undenkbar. Mithilfe von Cookies sprechen Webseiten mit Browsern, ermöglichen Optimierungen und temporäres sowie dauerhaftes Speichern von Daten. Cookies sind grundsätzlich weder gut noch böse. Sie erlauben einen gewissen Service, der mehr oder weniger Informationen über dich preisgibt. Die Frage ist daher: Welchen Service möchtest du? Und welche Daten willst du dafür mit Webseiten teilen? Online-Shops, Mail-Programme, Online-Banking – je nach Webseite werden andere Cookies genutzt, die unterschiedlich lange im Browser gespeichert werden. Manche löschen sich direkt mit dem Schließen des Browsers. Andere bleiben dauerhaft bzw. bis sie gelöscht oder überschrieben werden. Was kann weg? Was nicht? Und wozu all das überhaupt?

Was sind Cookies?

Cookies sind das „Gedächtnis“ von Webseiten. Sie speichern Daten über deinen Besuch in Form von kleinen Textschnipseln und gleichen sie bei Bedarf ab. Vergleichen wir das mit einem Restaurantbesuch, so merkt sich ein guter Kellner vielleicht deinen Namen, was du gerne isst und trinkst, ob du viel Aufmerksamkeit magst oder weniger. Beim nächsten Besuch kann er dir dann Gerichte besser empfehlen oder hat dein „übliches“ Getränk bereits vorbereitet. Kurzum: Der Kellner erinnert sich an kleine Details, die seinen Service besser machen. Zugegeben: nicht ganz uneigennützig.

Ein ähnlicher Gedanke steckt auch hinter Cookies. Sie erinnern sich z.B. in einem Online-Shop an die Produkte, die du in den Warenkorb gepackt hast oder an deine bevorzugte Zahlungsart. Cookies erinnern sich aber auch z.B. daran, was du gesucht hast. Welche Themen hast du angeklickt? Auf welche Werbung reagierst du tendenziell positiv? Cookies sind Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis einer Seite.

Welche Daten speichern Cookies?

Es gibt eine Vielzahl von Cookies, die jeweils unterschiedliche Daten abspeichern. Was du so ziemlich auf jeder Webseite findest, ist eine Form von ID. Damit bist du nicht namentlich bekannt, aber über die ID identifizierbar, sodass es zu einem Austausch zwischen der Webseite und deinem Browser kommt. Weiterhin werden meist gespeichert: Name der Webseite, Sprache und ähnliche Nutzereinstellungen, besuchte Unterseiten, in Formulare eingegebene Daten (z.B. E-Mail-Adresse, Name und Telefonnummer) und Cookie-Laufzeit. So ziemlich alles, was du online tust, kann gespeichert werden: letzte besuchte Webseite, nächste besuchte Webseite, worauf du klickst, welche Geräte du nutzt, welche Browserversion du nutzt, welche IP-Adresse du hast… Mit manchen Daten bist du unter Umständen auch persönlich identifizierbar.

[box type=“info“ align=“aligncenter“ class=““ width=““]Im Browser kannst du die Nutzung von Cookies einstellen.[/box]

Drittanbieter-Cookies und Targeting

Ihren schlechten Ruf haben Cookies durch ihre Targeting-Möglichkeiten. Drittanbieter, wie z.B. Werbenetzwerke oder Social-Media-Plattformen, können damit Daten auf zahlreichen Webseiten sammeln und zusammenfügen. So entsteht ein Nutzerprofil, mit dem dir Werbung oder andere Empfehlungen passgenauer ausgespielt werden. Diese zielgerichtete Ansprache nennt sich dann Targeting. „Verfolgt“ dich eine Produktwerbung über mehrere Webseiten hinweg? Das liegt daran, dass du hier das Ziel einer personalisierten Werbekampagne bist. Nicht nur klassische Produktwerbung wird fürs Targeting genutzt, sondern auch z.B. Videos oder Artikel.

Cookies leicht erklärt
Nicht immer werden alle Cookies geladen. Aber es können laut Stichprobe bei diesen 20 Webseiten bis zu 445 Cookies werden.

Cookies: Wer setzt sie ein?

Da Cookies Webseiten- und Produkt-Optimierungen ermöglichen, setzen fast alle Webseiten Cookies in der ein oder anderen Form ein. Auch wenn wir dabei am ehesten an Werbenetzwerke oder Shopping-Giganten wie Amazon, Zalando oder Otto denken, so nutzen auch Social-Media- und andere Online-Dienste (E-Mail, Cloud-Sicherungen, Suchmaschinen, Online-Banking…) Cookies. Auch Blogs und News-Seiten verwenden Cookies. Es gibt wenig Webseiten, die gar keine oder wenig Cookies verwenden. Und viele nutzen Drittanbieter-Cookies, weil sie sich über Werbung finanzieren oder Social-Media-Dienste nutzen. Beispiele hierfür sind z.B. das Einbetten von YouTube-Videos oder Instagram-Bildern.

Informationspflicht

Seit Mai 2018 sind deutsche Webseiten verpflichtet, darüber zu informieren, ob und wie sie Cookies nutzen. Die meisten tun dies im Datenschutzhinweis. Noch sind „Cookie-Banner“ jedoch kein Muss in Deutschland. Bei der Nutzung von Drittanbietern (Google Analytics, Amazon, Facebook, Instagram, Pinterest, Ad-Networks…) kann ungenügende Transparenz jedoch zu einer Abmahnung führen.

Beispiele: Wo werden Cookies genutzt werden

Ob zur Analyse, für Werbung oder kurzfristigen Speicherung – Cookies kommen fast überall zum Einsatz, da Webseiten ohne sie keine Erinnerungsfunktion haben.

Warenkorb und Wunschzettel

Das klassische Beispiel sind Wunschzettel oder Warenkorb im Online-Shop. Ohne Cookies merkt sich die Seite nicht, was hier hinterlegt wurde. Dann ist beim Schließen des Browserfensters alles weg.

Webseiten-Analyse

Webseitenbetreiber wollen Inhalte liefern, die Nutzer auch mögen – ob nun Produkte, Texte, Videos oder Bilder. Analyse-Software wie Google Analytics oder Jetpack für WordPress liefern dazu Statistiken mittels Cookies. Was wird wann wie oft angeklickt? Für welche Geräte muss die Seite optimiert sein? All das ist wichtig für den Betrieb einer Webseite. Ohne Cookies keine Optimierung, d.h. zumeist ein schlechteres Angebot.

Cookies
Cookies personalisieren. Das ist gut. Weniger gut: Sie können auch Bewegungsprofile erstellen.

Affiliate-Links

Die meisten Webseiten finanzieren sich über Werbung. Ein spezieller Fall hierbei sind Affiliate-Links. Das sind Links zu Werbepartnern, bei denen du etwas kaufen kannst. Am bekanntesten ist das Amazon-Partner-Programm. Dabei setzt ein Webseitenbetreiber oder Content Creator (z.B. YouTube oder Instagram) einen Link auf ein Produkt bei Amazon. Wird ein Produkt darüber verkauft, erhält die Webseite einen kleine Provision von Amazon. Den Käufer kostet das nichts extra. Affiliate-Links setzen dabei Cookies, um den Verkauf dem richtigen „Empfehler“ gutzuschreiben. Sonst gibt es keine Provision und damit keine Unterstützung für die Webseite oder Content Creator.

Sind Cookies gefährlich?

Da Cookies im Browser gespeichert werden, solltest du aufpassen, keine Spuren auf öffentlichen Computern zu hinterlassen. Andere könnten sie sonst nutzen. Hier gilt also: Immer ausloggen. Immer alles löschen. In puncto Datenschutz gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen möchten keine personalisierte Werbung. Andere lieben sie, weil sie dann keine Viagra-Werbung & Co. bekommen. Und irgendwie müssen Webseiten finanziert werden, wenn niemand dafür direkt zahlen mag. Manch einer möchte Facebook, Instagram & Co. nutzen. Ein anderer nicht. Es ist also wichtig zu wissen, was du mit wem teilen willst, wenn du hier skeptisch bist. Im Zweifelsfall solltest du bei Facebook, Instagram, YouTube, Google & Co. immer ausgeloggt sein, damit von anderen Seiten keine Daten hierhin fließen.

Tipps: Cookies löschen, aktivieren, blockieren

Cookies können eine gute Sache sein – wenn du sie gezielt nutzt. Faustregel ist hier: Was deinen Interessen entspricht, darf bleiben. Anderes kann dein Browser vergessen.

  1. Lösche regelmäßig Cookies aus deinem Browserverlauf, damit du nicht unnötig dauerhaft auf hunderten davon sitzen bleibst.
  2. Nutze den Inkognito-Modus deines Browsers, wenn du kurzfristig cookiefrei surfen willst, z.B. beim Googeln von Geschenken oder sensiblen Themen.
  3. Drittanbieter-Cookies kannst du in den meisten Browsern speziell blockieren, wenn du diese nicht nutzen willst.

Fragen und Anmerkungen kannst du unten im Kommentarbereich loswerden.

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